Leserbrief zum Artikel in der Aargauer Zeitung: «Es geht um eine Milliarde: Gefährdet die Eigenmietwert-Abstimmung die Energiewende?»
- jeanineglarner2
- 7. Sept.
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Gewisse Gewerbekreise stellen sich zusammen mit der SP gegen die Abschaffung des Eigenmietwerts. Diese Haltung ist sachlich gesehen völlig unverständlich.
Erstens sind bereits heute nur die werterhaltenden Investitionen bei den Steuern abziehbar. Dies betrifft genau 3.3% der jährlichen gesamten Bauinvestitionen in der Schweiz. Selbst wenn gemäss böser Unterstellung die Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer keine Investitionen in den Werterhalt mehr tätigen würden – ob dieser 3.3% geht das Baugewerbe nicht zu Grunde.
Zweitens sind die Energiesparmassnahmen nur marginal von der Vorlage betroffen, denn diese können die Kantone weiterhin zum Abzug zulassen. Dass dies der Fall sein wird, ist zu 100% klar, denn die linken Parteien im Grossen Rat sind aus klimapolitischen Überlegungen dafür und die bürgerlichen Parteien haben sich seit jeher immer für steuerliche Anreize beim Energiesparen eingesetzt – mich eingenommen.
Die Haltung dieser Gewerbekreise ist auch politisch schwierig, legen sie sich in dieser Abstimmung doch gerade mit jenen linken Ideologen ins gemeinsame Bett, welche die Rahmenbedingungen für KMU ständig verschlechtern. Das ist irgendwie «verstörend». Der Eigenmietwert ist eine steuerliche Fehlkonstruktion, einzigartig und ungerecht. Er gehört abgeschafft, ohne Wenn und Aber.



