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Oasen statt Wüsten schaffen

Endlich ist Frühling, überall erwacht die Natur aus dem Winterschlaf, die Bäume, Hecken und Blumen blühen. Für mich ist der Frühling Lebensglück pur – es wird wärmer, es wird bunter, es wird gelebt. Ich schätze mich sehr glücklich, ein kleines Haus mit einem Garten zu haben, in welchem die Vögel zwitschern, die Tulpen aus dem Boden schiessen, die Bienen herumfliegen, Primeli im Rasen blühen.

 

Im Herbst 2020 konnten wir in der Presse lesen, dass es immer mehr Gemeinden gibt, die Steingärten verbieten. Mit Verlaub, ich frage mich auch immer, wo in solchen Gärten die Seele, das Leben, die Freude ist. Finden die Besitzer das wirklich schön oder will man zwar ein Haus mit einem Garten, aber möglichst nichts damit zu tun haben? Also ich lebe lieber in einer Oase als einer Wüste, so sind aber die Geschmäcker unterschiedlich.

 

In der letzten Ausgabe habe ich von der Freiheit geschrieben, welche Stück für Stück kleiner wird. Wer Freiheit will, der hat aber auch die Pflicht, verantwortungsvoll mit sich selbst, dem Umfeld aber auch mit der Natur umzugehen. Eigentlich kann es einem Gemeinwesen ja egal sein, wie die Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer ihren Garten gestalten. Ein Eingriff in die Eigentumsfreiheit muss gut begründet sein.

 

Bei der privaten Gartengestaltung besteht allerdings durchaus ein öffentliches Interesse. Die Artenvielfalt in der Schweiz geht zurück und dies verstärkt im Siedlungsgebiet. Wir Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer haben bezüglich Biodiversität im Siedlungsraum also eine sehr grosse Verantwortung und wir sind der «Hebel» für die Gemeinden, um die Situation zu verbessern.

 

Ich möchte keine neuen Verbote. Deshalb animiere ich Sie dazu, Oasen statt Wüsten zu schaffen und Massnahmen an die Hand zu nehmen, mit welchen wir viel zur Biodiversität beitragen können. Denn schon nur mit geringem Aufwand ist viel möglich. Nutzen Sie doch diesen Frühling dazu.

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